Raja Ampat 20.01. - 21.03.2019

… Auf der Inselgruppe Raja Ampat, Papua Barat vorgelagert, soll es dies alles geben … das großartigste und unberührteste Taucher- und Schnorchelparadies weltweit.

Raja Ampat (Reich der 4 Könige) ist ein Archipel im Indopazifik und besteht aus 1.800 Inseln mit der Hauptinsel Waigeo. Davon sind 35 Inseln bewohnt, mit ca. 60.000 Einwohnern, die fast alle direkt am Meer wohnen. Das Archipel liegt im sog. Korallendreieck, einem Zentrum mariner Artenvielfalt. In dem feucht-tropischen Klima beträgt die Durchschnittstemperatur 27 Grad, bei einer Luftfeuchtigkeit von 87 %. Die Wassertemperatur beträgt durchschnittlich 29 Grad.

Mit Condor und Air Malaysia flogen wir von Frankfurt über Kuala Lumpur nach Jakarta.

In Jakarta besichtigten wir unter anderem den ältesten Hafen der indonesischen Hauptstadt. Dort sahen wir die weltweit größte noch existierende Flotte von Pinisi. Das sind Lastensegelschiffe, die auch heute noch die gesamte südostasiatische Inselwelt mit Waren beliefern. Sehr beeindruckend.

Auf dem Hauptplatz der Altstadt leihen sich die IndonesierInnen mit größter Freude grell bemalte Fahrräder mit dazu passenden Hüten aus … nur um dort im Kreis zu fahren und Selfies zu schießen.

Von dort aus flogen wir mit Citilink weiter nach Makassar (Süd-Sulawesi) und dann mit Batik Air nach Sorong (Papua Barat).

Mit der Fähre setzten wir nach Waisai auf der Insel Waigeo (Raja Ampat) über.

Da wir nicht hetzen und schon gar nicht mitten in der Nacht reisen wollten blieben wir überall etwas länger und brauchten für die Anreise 1 Woche.

Unser VIP-Zimmer in Waisai

Aber so richtig konnten wir uns nicht vorstellen wie alles „vor Ort“ abläuft. In unserem alten Reiseführer stand nichts über diese Region und in weiteren Infos, die wir erhielten, wurde nur von der Unterwasserwelt geschwärmt. Es gab eine englischsprachige umfangreiche Homepage (www.stayrajaampat.com) mit Informationen über die Inselregion und die Kultur der Insulaner, auf die wir als Touristen unbedingt Rücksicht nehmen sollen. Auch waren die meisten Homestays der Inseln dort gelistet.

Als Information blieb uns aber schwerpunktmäßig im Gedächtnis: Vorbuchen ist zwingend erforderlich …, die Insulaner sprechen so gut wie kein Englisch ..., eigener Müll muss wieder mitgenommen werden … und alles ist um ein vielfaches teurer als auf dem Festland.

Aber wie bezahlen wir auf der Insel, gibt es dort Geldautomaten, wie kommen wir auf die einzelnen Inseln, gibt es Orte mit kleinen Geschäften, können wir dort Bier kaufen, landen wir an einem Hafen und müssen zu Fuß mit unserem Gepäck zum Homestay laufen, wie ist es ausgestattet, haben wir Strom und Telefonverbindung. Fragen über Fragen, und wir hatten gar keine Vorstellung. Eins war uns jedoch klar, Essen, Kekse, Obst etc. sollte man nicht mitnehmen, da dies Ratten und andere kleine Tiere nur anlocken würde und da hatten wir gar keine Lust drauf.

Schließlich buchten wir unsere erste Unterkunft auf der Insel Mansuar vor. Mit dem Eigentümer verabredeten wir, dass er uns mit dem Boot am Hafen abholt … und es klappte prima. Da es bei ihm (so wie in den anderen Homestays auch) kein Bier, Softgetränke, Saft oder ähnliches gab, beauftragten wir einen Ojek-Fahrer (Moped-Taxi) für uns eine Palette Bier, aus der kleinen Stadt Waisai zu besorgen.

Mücken- und Sonnenschutzmittel, Moskito-Coils, Moskitonetz, Toilettenpapier, Hüllen um Bier kühl zu halten sowie Seidenschlafsäcke hatten wir vorsorglich mitgenommen.

Die Abfahrt verzögerte sich zwar um 1 1/2 Stunden, aber wir sind ja nicht auf der Flucht und landen nach 45 Minuten Fahrt pünktlich zum Mittagessen direkt vor unserer Hütte.

Auf allen Inseln, in allen Homestays wird um 12.00 Uhr zu Mittag und um 19.00 Uhr zu Abend gegessen. Das Essen im 1. Homestay war gut gewürzt, aber viel zu wenig und einfallslos. Es gab mittags und abends immer 2,5 kleine Stückchen Huhn oder Fisch pro Person und etwas Gemüse oder auch mal 1 Ei pro Person. Aber wir konnten uns ja am Reis satt essen. Morgens gab es etwas Süßes.

Die Hütte steht auf Stelzen über dem Meer, sehr einfach aber mit einer großen Terrasse, mit einem wunderschönen Blick über die Bucht und auf´s Meer. Die sehr dünne Kindermatratze mit einem Moskitonetz liegt auf dem Boden und man spürt jeden Balken. Es ist nicht sauber, die Tischdecke wurde noch nie gewaschen, der Mülleimer nicht geleert. Dafür hatten wir aber immer Trinkwasser und heißes Wasser für schwarzen Prüttkaffee und schwarzen Tee. An Land gibt es Toilette und Mandi.

Da unser Eigentümer für den Betrieb der Telefonantenne zuständig war, lief fast den ganzen Tag der Generator und es gab somit meistens Strom, unser Bier war immer eiskalt und die Internetverbindung super.

Aber wir waren ja nicht wegen der Luxusunterkünfte auf Raja Ampat, sondern wegen der phantastischen Unterwasserwelt …

Und kaum stiegen wir die Leiter an unserer Hütte ins Meer hinunter, waren wir auch schon im Unterwasserparadies und tauchten ab, in die einzigartige Unterwasserwelt, direkt an unserem supertollen Haus-Riff … das entschädigte uns für alles andere …

Überall Schwärme von großen und kleinen Fischen, bunten Korallen und wunderschönem Bewuchs. Einfach großartig. Schon bei unserem 1. Schnorchelgang sahen wir Schildkröten und ein 1,50 m langer Barrakuda schwamm an uns vorbei. Der erste Hai den wir sahen, löste noch einen kleinen Adrenalinschub aus, danach war der Schwarzspitzen-Riffhai fast unser täglicher Begleiter. Aufgeregt wurden wir erst wieder, als ein großer Weißspitzen-Riffhai elegant an uns vorbeischwamm.

Jeden Tag waren wir mehrere Stunden mitten in dieser großartigen uns so fremden Unterwasserwelt. Heike fand oft gar kein Ende, da sie sich für ihr Smartphone eine Unterwasserhülle gekauft hatte und sich als Unterwasserfotografin versuchte …

Während unserer 6 Wochen auf Raja Ampat beobachteten wir täglich die Tide (Ebbe und Flut) und fanden im Internet eine Seite, auf der minutengenau die Tide eingezeichnet war.

Obwohl die Insulaner und das Meer hier eine Einheit bilden, erhielten wir niemals Informationen darüber, wie Strömungen verlaufen, an welcher Stelle man ins Meer kommt ohne Korallen zu zerstören oder wann das Wasser so flach ist, dass man nach dem Schnorcheln nicht mehr an Land kommt, ohne sich die Haut an den Korallen aufzuritzen. Einmal schrammten wir nur ganz leicht an den Korallen vorbei und schon hatten wir Risse in der Haut, die sich sofort entzündeten.

Yenbuba eine kleiner Ort auf der Insel Mansuar, war in 15 min. zu Fuß am Strand entlang (am besten bei Ebbe) zu erreichen. Dort gab es 2 kleine Lädchen, in denen wir Milchpulver und White Café (extrem süß) kaufen konnten. Die Erdnüsse in der Schale waren eine nette Abwechslung zu dem langweiligen und kargen Essen. Und diese „Leckereien“ waren ab sofort auf allen Inseln in unserem Handgepäck.

Vom Jetty (Bootssteg) am Ende des Dorfes sprangen wir mit unseren Taucherbrillen ins Wasser und trauten unseren Augen nicht. Wir schwammen in riesigen Fischschwärmen auch mit richtig großen Fischen. Phantastisch. Sogar Boote mit Tauchern landen hier an, um die wunderbare Unterwasserwelt zu bestaunen.

Auf allen Inseln werden Tauchfahrten für SchnorchlerInnen und TaucherInnen angeboten. Man bucht ein Boot (verhältnismäßig teuer) und versucht andere Touristen für den Trip zu begeistern. Anschließend werden die Kosten geteilt.

Regelmäßig, meistens so alle 4 Tage, wechselten wir die Insel und die Unterkunft, um die vielfältigen Hausriffs und die Unterwasserwelt dieser so tollen Inselregion zu erleben. Und jetzt wissen wir auch Bescheid wie es hier so läuft. Alles ist ganz easy … Am Tag vorher buchten wir über die besagte Raja Ampat-Seite eine Hütte. Die Bestätigung, dass die Hütte zu haben ist erfolgte ziemlich flott per E-Mail. Was das Buchen der Homestays angeht, ist die Seite wirklich absolut super durchdacht und es gibt zu jeder Unterkunft immer eine Beschreibung und auch Fotos … wir konnten sogar immer die von uns favorisierten Unterkünfte buchen. Der Eigentümer des alten Homestays brachte uns dann nach Absprache und gegen Geld mit dem Boot zu der neuen Unterkunft.

Insgesamt waren wir in 10 unterschiedlichen Homestays auf 5 unterschiedlichen Inseln. Jede Unterkunft und jedes Riff waren einzigartig, manchmal besser, manchmal schlechter, aber fast immer toll …

Exemplarisch berichten wir aber nur auszugsweise über einige Stellen …

Das nächste Homestay unserer Reise auf Ost-Gam unterschied sich in allem vom Vorherigen. Es hatte 3 am Strand unter Bäumen stehende Hütten. Alle mit eigener Toilette und Dusche und das wichtigste waren die 2 Plastikstühle auf der großen Terrasse. Seitdem wir vorher auf einer wackeligen Bank sitzen mussten, auf der uns der Hintern und der Rücken schmerzte, hatten wir in Zukunft folgende Priorität: 1. Plastik-Stühle, 2. Haus-Riff 3. Telefonsignal, der Rest war nicht ganz so wichtig.

Das Diva Homestay war extrem sauber und liebevoll mit Muscheln und bunten Deckchen geschmückt. Das Essen war eine Wucht, riesige Mengen und sehr abwechslungsreich.

Nelly die Eigentümerin und Köchin hatte ein schönes Lächeln, war sehr nett und bemüht. Auch die Kinder halfen und waren aufgeschlossen und freundlich.

Die Sicht des Riffs vor der Haustür war nicht so gut. Der Bewuchs war anders, aber auch interessant, die Fische nicht so zahlreich, dafür war das Riff näher. Leider fing es abends an zu regnen und hörte auch am nächsten Tag nicht mehr auf.

Das kleine Dorf Yenbeser war direkt um die Ecke …

Nachts hatten wir Besuch von Ratten, die unsere Arganölflasche und die Nasensalbe aufbissen. Ab sofort spannten wir ganz dünne Leinen, an denen wir alles was Ratten lieben, wie Milchpulver, Erdnüsse, Zahnpaste etc. aufhängten. Auch unsere Taschen verschließen wir immer sofort, wir wollen ja keine blinden Passagiere … und trotzdem werden wir immer mal wieder überrascht. Ratten gibt es hier überall und irgendwie gewöhnt man sich sogar daran.

Spät abends gab es einen Schrei aus der Nachbarhütte. Eine grüne lange Schlange hatte sich um einen Dachbalken genau über dem Bett geschlungen. Die Aufregung war groß, die ganze Familie kam mit Taschenlampe und einer langen Stange mit einem Haken, um die Hütte von dem Untermieter zu befreien. Eine Schlange im Haus scheint hier auch nicht zum Alltag zu gehören.

Eine andere Unterkunft auf Süd-Gam wurde fast durchgängig mit 5 Sternen bewertet. Hiervon ließen wir uns beeinflussen und wurden sehr enttäuscht. Das Mandarin Homestay war das zweit-schlechteste Homestay während unserer Reise. Mittlerweile erhielten wir den Eindruck, je schlechter und unfreundlicher die Urlauber von den Eigentümern behandelt werden, je desolater, schmutziger und ignoranter sie sind, umso besser werden sie beurteilt. Das Einfache lieben wir auch, aber wenn so ein Homestay nur gute Bewertungen bekommt, obwohl die Leistung so gering wie irgend möglich ist, dann finden wir das seltsam.

Schön war, dass wir die 2 kleinen Dörfer Sawinggrai und Kapisawar über einen asphaltierten Weg zu Fuß erreichen konnten und es gab tatsächlich auch Eis um unser Bier zu kühlen.

Bei Ebbe wurde man von dem Jetty des Dorfes mit der Strömung über einen Riff bis zu unserer Hütte getrieben. Bei Flut aber veränderte die Strömung ihre Richtung und war so stark, dass wir Angst hatten hinters Riff ins offene Meer gezogen zu werden und brachen unseren Schnorchelgang ab.

Auf den Inseln von Raja Ampat gibt es keine Straßen mit Autos, keine Mopeds oder Fahrräder, außer in Waisai, der „Hauptstadt“ von Raja Ampat. Der Transport von Lebensmitteln, Trinkwasser oder Menschen erfolgt ausschließlich über kleine Boote.

Unser Bargeld wurde immer weniger und wir mussten zurück zum Geldautomaten nach Waisai. 2 Tage brauchten wir, um Geld aus den vorhandenen Automaten zu bekommen.

Wir verlassen Waisai mit 2 zusätzlichen Taschen … 2 Paletten Bintang!!

Einzigartig ist, dass alle Homestays nicht abschließbar waren … es gab nur improvisierte „Schiebetüren“, Vorhänge oder sonstige Verschläge. Alle wissen, dass die Touristen mit viel Bargeld, Smartphones, Tablets, Kameras etc. unterwegs sind … und nichts wurde während unserer 6 Wochen „Tag der offenen Tür“ gestohlen, nicht bei uns und auch nicht bei anderen!!

In unserer Stelzenhütte über dem Meer, im Yankangkanes Homestay auf Waigeo, fühlten wir uns sofort wohl, alles war wunderbar hell und sauber. Der Eigentümer war so nett und holte uns Eis für unser Bier, aus dem 12 km entfernten Waisai … wunderbar.

Ein Schnorchelerlebnis der besonderen Art hatten wir, als wir am Ende des kleinen Ortes Saporkren hinter dem Friedhof eine Bucht mit einem alten zerbrochenen Jetty entdeckten. Von ihm sprangen wir ins Wasser und waren überwältigt. So riesige Fischschwärme hatten wir noch nie gesehen. Sie trieben wie eine riesige Wolke im Wasser. Als wir auf sie zu schwammen teilte sich der Schwarm und umkreiste uns nach kurzer Zeit komplett … großartig! Es waren mindestens 100.000 Fische nur in dem einen Schwarm. Es schwammen auch noch andere große Fischschwärme herum und erst als wir durchfroren waren, verließen wir diese phantastische Unterwasserwelt.

Um die komplette Haupttouristeninsel Kri verläuft ein großartiges Riff.

Im Westen waren wir in den traumhaft gelegenen Nus Raja Ampat Bungalows.

Im Süden waren wir im Warahnus, unser schlechtestes Homestay.

Im Norden im Mambetron Homestay …

Nochmal im Süden waren wir dann im Firdas Homestay.

Den Luxus eines Spiegels hatten wir nur 2x

In den Buchten des Naturschutzgebietes Raja Ampat sieht und hört man die unzähligen Liveaboards die dort ankern und mit ihren Kompressoren und Generatoren alle beschallen. Ein Liveaboard ist ein Schiff, mit dem Tauchsafaris von 1 Woche und länger durchgeführt werden, was ein Vermögen kostet …

Unsere Lieblingsinsel war Arborek. Dies ist eine kleine Insel, die sich von der Vegetation her von den anderen unterscheidet. Die meisten Inseln in Raja Ampat sind steil, felsig und mit Regenwald bewachsen. Meistens undurchdringlich. Die Bewohner leben direkt am Wasser. Arborek ist flach, ohne Regenwald und die ganze Insel ist ein Dorf. Hier ist immer etwas los, oft sind Tänze und Trommelmusik. Aber nicht für die Touristen, so viele gibt es hier nicht, sondern für die Einwohner oder einheimische Gäste.

Ein großer Empfang für den Direktor und die Mitarbeiter der BNI-Bank, die anscheinend die Insel Arborek unterstützt.

Im Sunset Homestay fühlten wir uns sofort wohl, so dass wir uns häuslich einrichteten und fast 2 Wochen blieben. Das Riff war direkt vor uns und … mal wieder klasse, wie im großen Aquarium.

Die Eigentümer
Der Neffe und Insellehrer

Arborek umschnorchelten wir komplett …

Höhepunkt war der Bootstrip zu den Mantas. Vom Boot aus erspähten wir die Spitzen der Manta-Flügel an der Wasseroberfläche und sprangen sofort ins Wasser … und schon schwebten 3 große Mantas auf uns zu. Einer davon machte vor uns einen Salto und streifte dabei fast Heike. Auch wenn man weiß, dass diese Tiere ungefährlich sind, ist ihre Größe und ihr „fliegen“ sehr aufregend und imposant.

Wir trafen Touris von anderen Inseln wieder, lernten neue Leute kennen, und hatten auf Arborek eine tolle Zeit, über und unter Wasser. Mit Christine hatten wir besonders viel Spaß …

Nachdem wir die Eingewöhnungsphase hinter uns hatten, fiel uns der Abschied dann doch schwer …

Hier ein paar Fakten zu Raja Ampat (Reich der 4 Könige):

Einwohner: ca. 60.000

Religion: christlich

Anzahl der Inseln des Archipels im Indopazifik: 1.800

Lebensgrundlage: Fischerei und Tourismus

1 Euro: 16.000 Indonesian Rupiah (IDR)

25 GB Internet: ca. 10 €

Verständigung: sehr schwierig, Indonesisch und 6 andere Sprachen

Sicherheit: 100 % sicher

Übernachtungsplätze: 10 unterschiedliche Homestays auf 5 verschiedenen Inseln

Bier im Geschäft (0,5 Liter): ca. 3,80 €

Raja Ampat ist ein Marine-Nationalpark, Eintritt für 1 Jahr: 1.000.000 IDR (ca. 63 €)

BALI    BALI    BALI    BALI    BALI

Von der ultimativen Unterwasserwelt Raja Ampat, zog es uns mal wieder auf die Insel der Götter. Bali ist bunt und romantisch aber auch gleichzeitig Touristenhochburg. Immer wieder fasziniert uns der Gegensatz Massentourismus und Kultur, der dort sehr auffällig ist.

Stichwort Kultur: Christine, die wir auf Raja Ampat kennenlernten, flog 2 Tage vor uns nach Bali, bevor es 1 Tag später nach Bangkok ging. Auf Bali wollte sie so richtig verwöhnt werden: lecker Pizza und Früchte essen, Massagen, einkaufen, Wäsche waschen lassen …

Sie wusste aber nicht, dass ausgerechnet an diesem Tag auf Bali der „Tag der Stille“ (Nyepi) „gefeiert“ wurde. Dann herrscht der absolute Ausnahmezustand. Alle Geschäfte, Restaurants und Cafés waren geschlossen. Kein Tourist oder Balinese durfte auf die Straße. Alle Geldautomaten waren vom Strom und auch der Mobilfunk wurde abgeschaltet. Auf den Straßen patrouillierte die schwarz-weiß kariert gekleidete Tempelpolizei und wer dort erwischt wurde, bekam richtig Ärger. Damit die bösen Geister nicht den Weg zur Erde finden, mussten alle leise sein und durften kein grelles Licht einschalten.

Ein Freund empfahl uns die Suji Bungalows, im Haupttouristenort Kuta. Mitten im Trubel eine absolute Oase mit großen Grünflächen und einem traumhaften Pool. Obwohl wir fast noch nie während unserer Reisen in einem Pool waren, verbrachten wir dort viele viele Stunden… Es war tagsüber brütend heiß und so tranken wir unseren Tee, Kaffee und abends auch unser Bier im kühlen einsamen Pool. Langsam bekamen wir Schwimmhäute und wurden so braun wie noch nie.

Zwischendurch daddelten wir mit unserem geliehen Moped durch die Gegend, aßen Pizza, Steaks, Burritos, also alles worauf wir gerade Lust hatten, aber nicht mehr indonesisch.

In einem der vielen Beauty Salons ließen wir uns massieren oder glotzten Leute. Meistens waren es kommunikative und tätowierte Australier. Jeder zweite Laden ist ein Beauty-Salon oder ein Tattoo-Studio. Wer hier kein Tattoo hat, fällt auf…

Am letzten Tag in Indonesien wurden wir leider von der Thai Lion Air, mit der wir nach Bangkok flogen, richtig betrogen. Heike stand kurz vor dem „ausrasten“. Neuerdings muss bei dieser Airline das Gepäck extra bezahlt werden. Dies wollten wir beim Einchecken tun, da auf dem Buchungsportal eine Vorabzahlung nicht möglich war. Am Schalter kam dann die böse Überraschung: Wird das Gepäck vorher nicht online bezahlt, kostet es am Schalter das 10-fache!!! Preiswerter für uns war es, einen Flug verfallen zu lassen und am Schalter der Airline einen neuen Flug incl. vorausbezahltem Gepäck zu buchen ... das soll mal einer verstehen!!!!!

Auf unserem Flug trafen wir noch 3 weitere Reisende „mit hohem Blutdruck“, die genauso abgezockt wurden wie wir. Auch Christine erging es so ...