Südafrika 05.12. - 17.12.2016

Endlich geht es wieder nach Afrika, wo unser „Hilux“ uns schon sehnsüchtig erwartet. Die Ethiopian Airlines war nicht der Knaller, das Flugzeug war mindestens 30 Jahre alt, es wackelte und quietschte, das Entertainment funktionierte nicht und Heikes Sitz ließ sich nicht verstellen. Aber die Vorfreude war groß und so landeten wir sicher in Pretoria. Wir mieteten uns einen Wagen, fuhren direkt zu Reulene und Heinz und holten unsere Steuerplakette ab, die Heinz freundlicherweise für uns besorgt hat.

Vor 1 ½ Jahren parkten wir unseren Hilux unentgeltlich bei AHA (dort hatten wir unser Cab gekauft). Die notwendigen Reparaturen am Cab waren ordnungsgemäß ausgeführt, eine neue Starterbatterie eingebaut und unser Hilux fuhr von Anfang an so super wie gewohnt.

Hier ist das gute Stück ...

Mit Alta und Nick verbrachten wir einen sehr schönen Abend. Alta arrangierte es damals, dass wir unseren Hilux bei AHA unterstellen konnten und unser komplettes Inventar (viele Kisten) in ihrem Haus lagern durften. Als wir ankamen war schon wieder alles in unser Auto eingeräumt.

Dann wurde erst mal eingekauft, geputzt, sortiert und alles für die bevorstehende Tour auf Vorderfrau gebracht.

Außerdem warteten wir noch auf „Onkel“ Heinz, der beruflich unterwegs war und auf dessen Namen unser Hilux ja angemeldet ist. Mit ihm und seiner Familie verbrachten wir den Nachmittag und bei einem leckeren Essen unterhielten wir uns noch den ganzen Abend.

Zu allem Überfluss regnete es in dieser Nacht bei einem kurzen aber heftigen Schauer noch in unser Cab rein, natürlich direkt aufs Kopfkissen. Am nächsten Morgen fuhren wir deshalb noch einmal zu unserem Cab-Hersteller, der etwas ausbesserte. Aha ist eine „Manufaktur“, die Wünsche berücksichtigt, sehr hilfsbereit und korrekt ist und bei denen das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Jederzeit weiterzuempfehlen!!

Aussicht vom Campsite in Johannesburg

Endlich verabschieden wir uns nach einer Woche von Pretoria / Johannesburg in Richtung Namibia, das über 1.000 km entfernt ist.

Die Fahrt nach Kimberley war sehr langweilig, rechts und links der Straße überall Weidezäune, die Landschaft flach, karg, staubig und sehr uninteressant. Aber Kimberley, eine ehemalige Diamantenstadt, hat an Sehenswürdigkeiten etwas zu bieten und der Campsite liegt mittendrin, nett angelegt und sauber. Auf dem gesamten Platz stand nur noch ein Zelt. Weit und breit sahen wir niemanden der zuständig war oder bei dem wir die Übernachtungsgebühr loswerden konnten. Auch stand das Eingangstor sperrangelweit offen. Na ja dachten wir, wenn es dunkel wird, kommt bestimmt der Security … Pustekuchen! Nachts aber war es dann ein kommen und gehen … Autos kamen, parkten und fuhren nach einiger Zeit wieder weg … . Wir waren wohl auf dem „Kimberley-Auto-Strich“ gelandet! Morgens wurde uns von offizieller Seite bestätigt, dass der Campsite nicht „sicher“ sei, man würde aber daran arbeiten, na dann … .

Das „Big Hole“ lag direkt an unserem Campsite und ist das größte (auf der Suche nach Diamanten) per Hand geschaffene Loch. Die Parkwächter hier tragen einen großen Knüppel, weil die Gegend so gefährlich sein soll … und wir schlafen unbewacht auf einem offenen Gelände mitten in der Stadt … und das in SA.

Am Big Hole war „Old Town“ zu besichtigen, eine Ansammlung historischer Gebäude aus der Zeit von Rhodes und Barnato, die aus dem Zentrum hierher versetzt wurden, um sie vor dem Abriss zu retten. Eine fast vollständige alte Ortschaft mit Saloon, Kirche, Frisör, Banken, Zahnarzt, etc. Man konnte in die einzelnen Häuser hineingehen und die antike Einrichtung, die sehr liebevoll aufgebaut war, bestaunen.

Auf gut ausgebauten Straßen immer an Weidezäunen vorbei, durch langweilige Gegend, plattes Land, Geröll und Trockenheit fuhren wir immer am Oranje River entlang. In dieser trostlosen Gegend gibt es aber immerhin riesige Weinanbaugebiete und der Wein schmeckt sogar gut.

Über Upington fuhren wir zum Augrabies Falls NP. Es wurde immer heißer, am Nachmittag blies uns ein warmer Wüstenwind um die Nase und das bei 44 Grad und 1 % Luftfeuchtigkeit. Im NP wurde auf der Terrasse eine „Nebelanlage“ in Betrieb genommen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. BrillenträgerInnen freuen sich besonders darüber … .

Wie es der Name schon sagt, gab es im Augrabies Falls NP natürlich einen Wasserfall zu bestaunen. Ansonsten war der NP sehr karg, mit schwarzen Hügeln aus einzelnen Steinen, alles pup trocken mit weiter Ebene und Bergen im Hintergrund. Vereinzelt standen wunderbare Köcherbäume in der Landschaft, teilweise mit riesigen Nestern der Siedelweber. Die Köcherbäume gibt es nur in diesem Teil SA und in Namibia. Wir sahen Oryxe, Springböcke, Strauße, Leierantilopen und hatten das 1. Mal wieder das Gefühl in Afrika zu sein … . Obwohl es jedoch keine Ähnlichkeiten mit dem von uns bereisten Ostafrika gibt.

Köcherbaum mit Siedelwebernest

Oryxantilopen ...

Wir fuhren durch Wüstengebiete, unwirtliche Hitze, im Auto bis zu 50 Grad (während der Fahrt 6 l Wasser getrunken). Aber immer wieder sahen wir in der Landschaft grüne Flecken entlang des Oranje. In Pofadder, dem letzten Ort vor der Grenze, soll es seit ca. 8 Jahren nicht mehr geregnet haben.

Oranje, Weinanbau, Siedelwebernest am Strommast

Außergewöhnliche Kneipe im Hinterhof der vertrockneten Stadt Pofadder

In SA sind wir 1.856 km gefahren.