Botswana 19.08. - 04.09.2019
Kurz hinter Rustenburg überquerten wir die Grenze nach Botswana bei Lobatse (Pioneer Border) und fuhren in die Hauptstadt Gaborone.
Ein paar Tage verbrachten wir im Khutse Game Reserve (südliche Kalahari). Vor 13 Jahren waren wir schon einmal in der zentralen Kalahari und durchquerten sie in 6 Tagen. Während dieser Zeit sahen wir damals weder Menschen noch Autos und empfanden die Einsamkeit als das größte Abenteuer.
Heute ist es immer noch so, es gibt kein Wasser und kein Internet … sehr einsam. Durch Dornbuschsavanne und Gras fuhren wir zu unserem ersten Camp.
Leider konnten wir durch die hohen Gräser und Büsche keine Tiere sehen und da fiel uns wieder ein, dass in der Kalahari die Tierbeobachtungen nur an den Pans stattfinden, es sei denn ein Elefant oder Löwe läuft einem direkt vor´s Auto. Unser Platz war schön gelegen mit einer großartigen Aussicht auf das Pan und den für die Kalahari typischen „Holzrondellen“ für Dusche und Toilette. Das Wasser hierfür mussten wir allerdings selbst mitbringen. Es ist schon toll in der Natur zu erleben, dass man mit 5 l Wasser wunderbar sauber und erfrischt wird.
Da es wieder erlaubt ist, mit Elfenbein und dem Horn des Nashorns zu handeln, hat die Wilderei drastisch zugenommen.
Eine landesweite Zählung in Botswana ergab 1992 nur noch einen Bestand von 9 Nashörnern. Daraufhin wurde eilig ein Schutzgebiet eröffnet, das Khama Rhino Sanctuary, welches durch Spenden und Touristeneinnahmen finanziert wird. Die Nashörner werden durch 24-Stunden-Security und einen großen Elektrozaun geschützt. Dadurch ist die Nashornpopulation im Laufe der Zeit wieder auf 60 Tiere angewachsen.
Tatsächlich sahen wir einige stehende oder kauende Rhinos. Die Kolosse beeindrucken uns schon sehr, aber im Gegensatz zu Elefanten sind Rhinos eigentlich langweilig.
Vor dem halboffenen Restaurant liegt ein von Elefanten stark frequentiertes Wasserloch. Von überall kommen Elefanten, große und kleine, stehen herum, attackieren sich, schnauben und tröten, gehen zu den Chalets, auf unser Campsite, tummeln sich ganz in der Nähe der Gäste, die nur hinter einem kleinen Mäuerchen saßen und Cocktails oder Bier tranken und den Elefanten aus ganz kurzer Distanz zusahen. Hier vergisst man schnell, dass die Tiere wild sind …
Abends stand Heike unter der Dusche, als ein Elefant mit seinen großen Stoßzähnen sich direkt an die Wand stellte und ihr, durch einen Spalt zwischen Dach und Wand, beim Duschen zuschaute. Damit die Elefanten keinen Unsinn am Waschhaus machen, wird das Wasser ab 22 Uhr abgestellt. Morgens sahen wir aber, dass ein Elefant wohl einen Teil des Strohdaches abgedeckt hatte.
Nachts war es sehr kalt. Morgens strahlte der Platz Endzeitstimmung aus. Der Wind pfiff und der Sand wirbelte hoch. Obwohl wir den Platz mit seinen Elefanten als etwas ganz besonderes empfanden war es so unwirtlich, dass wir die Flucht ergriffen. Wir hoffen, dass das Projekt mit den wilden Elefanten dort nicht aus dem Ruder läuft …
An der Grenze standen kilometerlang voll beladene LKW`s, die mit der Fähre nach Sambia übersetzen wollten. Dies ist der einzige Grenzübergang zwischen Botswana und Sambia, so dass man sich fragen muss, wie so die Wirtschaft funktionieren kann …
Auf der Fähre gibt es nur Platz für einen LKW, aber ein PKW passt immer noch …