Zambia 04.09. - 30.10.2019
Im Jahr 2014 bereisten wir Zambia bereits 7 Wochen lang. Damals verließen wir es auf Grund der Regenzeit in Richtung Tanzania. Jetzt sind wir zurück gekommen, um das wunderschöne und abwechslungsreiche Land weiter zu erkunden.
Danach landeten wir auf einem schönen Plätzchen mit Wiese und schattigen Bäumen in Sinazongwe am Lake Kariba. Ganz tolle Gegend, aber wegen der Krokodile durfte man dort nicht schwimmen. Mittlerweile kam ein kräftiger Wind auf und da sogar Orkanböen in der Wettervorhersage angekündigt wurden, wollten wir den Platz wechseln, da uns die Bäume mit den 7cm langen Stacheln Sorge bereiteten.
Rauf und runter, auf sehr kleinen, schlechten Wegen fuhren wir durch schwach besiedeltes Tonga-Gebiet. Leider verfuhren wir uns und landeten nach einer schweren Passage auf einem Fußweg. Tonga-Männer zeigten uns wo´s langging, ein kleiner unscheinbarer Weg. Die Tongas wohnen in einer unwirtlichen Gegend, sehr abgelegen und von der „Zivilisation“ ziemlich abgeschnitten. Kein Handy (da kein Empfang), keine Kunststoff-Verpackung, die irgendwo herumlag, wir sahen gar keinen Zivilisationsmüll, da dieses Volk sehr einfach und arm lebt. Alle waren sehr freundlich zu uns, lachten und winkten. Niemand wollte etwas von uns, keiner bettelte …
Ein traumatisches Ereignis für die Tonga sowohl in Zimbabwe als auch in Zambia wurde die Stauung des Sambesi zum Kariba-See in den 1950 er Jahren, zum damals größten Stausee der Welt.
Damals wurden ca. 57.000 Tonga zwangsweise umgesiedelt und verloren auf diese Weise ihre Heimat und Lebensgrundlage. Auch heute noch haben die Tonga praktisch keinen Anteil an den Vorteilen des Kariba-Sees.
Wie immer wurde es um 18.00 Uhr dunkel und wir hatten gerade mal 100 km in 5 Stunden zurückgelegt. Hier wird es so stockdunkel, dass wir nicht mehr erkannten, wo der Weg langführte. Irgendwann fanden wir im Busch eine „Einbuchtung“ und stellten uns zwischen das Dornengestrüpp. Kaum saßen wir gemütlich und wollten etwas essen, fing es an zu regnen (das ist im September eigentlich unmöglich!). Gerade lagen wir gemütlich im Bett, regnete es durch und Heikes Füße wurden nass. Also … Plastikbeutel aufgehängt, die die Tropfen auffingen.
10 Minuten später knackte es laut und Heikes Bett brach zusammen … Scheiß Tag!!!
Da es sich bei der Zusammenfaltung des Cabs um Millimeterarbeit handelt, waren wir in Sorge, dass das Zusammenklappen aufgrund des herausgebrochenen Bettes problematisch werden könnte. Gemeinsam schafften wir es dann doch und brauchten nun eine Werkstatt, die Alu repariert. Wir sahen uns schon in der Millionenstadt Lusaka herumirren. Allerdings sind sogar in Afrika die Werkstätten sonntags geschlossen und so fuhren wir erst mal wieder zum Kariba See nach Siavonga zur Sandy Beach Safari Lodge.
Direkt am Strand bekamen wir einen Rasenplatz mit einer wunderbaren Aussicht. Die Anlage war schon sehr afrikanisch, aber mit viel Charme, genauso wie wir es lieben. Das Wasser wurde (wie überwiegend in Sambia) mit Holzkohle erhitzt und Strom gibt es meistens nur nachts … wenn überhaupt. Die Angestellten waren extrem aufmerksam und nett und wir lernten den Eigentümer Herrmann kennen, ein Deutscher, der schon seit 50 Jahren in Sambia lebt. Herrmann schickte uns seinen „Schreiner“ vorbei. Der baute das Bett auseinander, vernietete alles neu und nach 2 Stunden war alles wieder perfekt. Ein paar Tage relaxten wir auf diesem schönen Platz, überlegten unsere weitere Reiseroute und hatten Zeit, die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten.
Unser nächstes Hauptziel war Mfuwe, direkt am Eingang des South Luangwa NP gelegen. Es ging teilweise über gute asphaltierte Straßen, die wir uns leider mit sehr schwer beladenen LKW`s teilen mussten. Einige Kilometer hinter Sinda bogen wir dann Richtung Msoro ab. Es ging querfeldein, die Straße war mal etwas breiter und geplättet, dann wieder dachten wir, wir sind auf einem Fußweg, es ging rauf und runter, viele Löcher und Bodenwellen, der Weg war schon sehr schlecht. Die Dörfer waren malerisch, die Menschen lebten in sehr einfachen Häusern aus Lehm oder Stroh, nirgends sahen wir Autos. Dafür saßen und standen überall Menschen zusammen, Frauen bei den Frauen und Männer bei den Männern. Anscheinend kommen nicht oft Touristen vorbei, da alle lachten und uns zu winkten. Sehr entspannte Atmosphäre. Erst im Dunkeln kamen wir an, obwohl wir schon um 9.00 Uhr gestartet waren.
Im Croc Valley Camp standen wir direkt an der Böschung zum Luangwa River mit einer traumhaften Aussicht. Abends ist es mittlerweile schön warm.
Als es dunkel wurde kamen 2 Hippos die steile Böschung hoch, und liefen grasend über den Platz. Am Swimmingpool war ein Schild mit dem Warnhinweis angebracht: „Überzeuge dich davon, dass sich beim Baden im Dunkeln keine Krokodile, Hippos oder Schlangen im Wasser befinden“!!!!????
Der South Luangwa ist ein schöner National Park, licht, hell und sehr abwechslungsreich mit vielen Tieren. Uns gefiel, dass wir direkt am Luangwa entlang fahren konnten, oft auch durch tiefe Sandpassagen. Leider war der Himmel bedeckt und im Norden des Parks gab es viele Tsetsefliegen, durch deren Stich man die Schlafkrankheit bekommen kann. Yvonne wurde 2 x gestochen.
Heike war das Versuchskaninchen und es ging völlig schief. Normalerweise tragen die Frauen überwiegend Perücken oder auch angeflochtenes Haar und die Haare der Männer werden mit Haarschneidemaschinen geschnitten. Die vermeintliche Frisörin kam mit einer Papierschere ohne Kamm, nahm ein Büschel Haar von Heike zwischen Zeigefinger und Daumen, zog es nach oben und schnitt dieses ab. Wir waren so schockiert, dass wir vergasen zu flüchten … das Ergebnis war katastrophal. Teilweise hatte Heike Löcher im Haar und ganz seltsame Stufen. Ihr Haar war so verschnitten, dass wir sofort einen Barbier mit Haarschneider aufsuchten. In einer Siffbude und mit einem kaputten Haarschneidegerät gab er alles und Heike hatte fast keine Haare mehr auf dem Kopf, dafür aber wenigstens gleichmäßig …
Der Kamukonzo Community Campsite in Chitungulu war sehr gepflegt, durchdacht und wurde von den Dorfbewohnern liebevoll unterhalten. Da es dort keinen Strom und auch keine Wasserpumpe gab, holten die Mitarbeiter des Camps eimerweise Wasser von einer etwas entfernten Pumpe, kletterten im Camp einen Baum hoch und schütteten das Wasser in eine Tonne, damit wir fließendes Wasser in Toilette und Dusche hatten. Es war dort so schön und wir fühlten uns so extrem wohl, dass wir länger blieben als beabsichtigt.
Morgens verabschiedeten wir uns von Inge und Günter, die in den North Luangwa NP in das Buffalo Camp wollten. Die Strecke war sehr holprig, mit vielen trockenen Flußdurchfahrten, malerischen Dörfern und mit Stroh bedeckten Lehmhäusern. Die Kinder liefen uns Sweetie Sweetie rufend hinterher. Das erlebten wir immer in Dörfern, durch die Touristen fahren, die die Menschen mit kleinen Geschenken unglücklich machen. Im North Luangwa ist man als Camper nicht willkommen, und er darf von Selbstfahrern nur auf einer Transitstrecke für viel Geld befahren werden.
Nach längerer Überlegung beschlossen wir, auf einem Track, der nur in der Trockenzeit befahrbar ist, über Chama und dann entlang der Malawi-Grenze über Muyombe und Isoka nach Kasama zu fahren, um unsere Zolldokumente (TIP) und unsere Visa zu verlängern.
Hätten wir vorher gewusst, wie katastrophal und anstrengend die Fahrt werden würde, hätten wir uns darauf nicht eingelassen. Mehr als 15 - 20 km / h kamen wir nicht voran und das 4 Tage lang.
Entschädigt für die Strapazen wurden wir durch wunderbare Dörfer, mit winkenden und lachenden Menschen, keine Autos kamen uns entgegen, nur Fußgänger und ab und an mal Fahrradfahrer. Wer kommt aber auch freiwillig in diese abgelegene so schwer zu erreichende Gegend??
In den Dörfern gibt es keinen Strom, kein Telefon, kein Internet, keine Satellitenschüsseln. Gekocht wird überall mit Holz, welches die Frauen in der Umgebung sammeln. Frauen pumpen an Wasserpumpen das Wasser in Eimer, um es dann auf dem Kopf nach Hause zu tragen. Die Häuser bestehen aus Holz, Stroh und Lehm, sogar die Zäune werden aus Stroh erstellt. Alle Materialien stammen aus der Umgebung.
In Chama übernachteten wir im besten Hotel, der Gomanakonde Lodge. Das Zimmer war sehr klein und stickig, aber sauber und mit einer funktionierenden Dusche. Leider bekamen wir im Ort nichts mehr zu essen. Chama ist ein seltsamer Ort, mit Asphaltstraßen, aber kaum Autos und die nächste Tankstelle ist 2 Tagesreisen entfernt.
Es gibt Tage auf einer Reise, auf die kann man gut verzichten. Und so fing er an:
Beim Zusammenfalten des Cabs, brachen erneut 2 Scharniere von Heikes Bett ab und auch das Schließen des Cabs war nur mit Mühe möglich. Wir wollten Tee kochen, aber unser Gaskocher funktionierte plötzlich nicht mehr. Das ist in so einer Einöde schon ein mittelschweres Problem. Nur ein Defekt am Auto oder am Kühlschrank ist schlimmer. Auf dem Holzkohleöfchen der Angestellten durften wir unser Teewasser kochen. Im Ort kauften wir weiße Brötchen, die leider alt waren.
Wieder mal im Dunkeln erreichten wir den kleinen Ort Muyombe und fanden keine Übernachtungsmöglichkeit. Im Busch konnten wir auch nicht bleiben, da überall verstreut Hütten standen. Es war so dunkel, dass wir kaum einen Weg erkennen konnten. Plötzlich sahen wir am Straßenrand das Schild der Mama Muwowo´s Lodge. Wir konnten es gar nicht glauben, aber es gab sie wirklich und wir bekamen einen netten großzügigen Bungalow. Leider ohne Wasser, da die Wasserpumpe nicht funktionierte. Dafür stellte man uns Eimer mit warmem Wasser hin.
Wir waren die einzigen Gäste. Die zuckersüße Mitarbeiterin war ganz aufgeregt, sie rief ihren Mann an und wir verstanden, komm ganz schnell, hier sind 2 Weiße. Sie bekochte uns mit dem was da war … Eier mit grünem Gemüse und Brot … und schnell waren wir wieder glücklich und zufrieden.
Am nächsten Morgen wachten wir auf, immer noch tiefenerschöpft und wollten uns nur erholen. Daraus wurde leider nichts … denn schon am frühen Morgen ging wieder alles ganz schnell.
Am Tag vorher hatten wir dem Eigentümer des Guest Houses von unseren Problemen mit dem gebrochenen Bett (wir haben es wohl überladen, aber nicht mit Heike :-)) und unserem Gaskocher erzählt. Einer seiner Arbeiter baute ruck zuck unser Bett auseinander, holte seine Nietenpistole, aber leider war sie defekt. Im Zentrum von Kasama fanden wir eine Neue und nach längerem Suchen zum Glück auch noch Nieten. Irgendwo in einem Hinterhof kauften wir auch noch einen Gasflaschenaufsatz, der zwar funktionierte, aber nicht richtig passte, aber besser als nichts … Den alten warfen wir in die Mülltonne.
In der Zwischenzeit packte den Hotelchef der Ehrgeiz. Er schaffte es, die Schraube von der Düse unserer Gasflasche zu lösen, und stellte fest, dass ein ganz dünnes Loch der Düse verstopft ist. In unserem Nähzeug fanden wir eine Nadeleinfädelschlaufe, mit deren extrem dünnen Draht die Düse der Gasflasche durchstoßen werden konnte. Sofort fuhren wir wieder ins Zentrum und holten unseren Kochaufsatz aus der Mülltonne heraus. So funktioniert Afrika … und wegwerfen geht schon mal gar nicht!!
In Kasama mussten wir im Immigration Office noch unsere Visa verlängern … völlig problemlos, schnell und sogar kostenlos!
Beim Zoll waren wir weniger erfolgreich … leider wurde das Zolldokument für unseren Hilux (Temporary Import) nicht verlängert. Die nächste Möglichkeit der Verlängerung bestand in Mpulungu am Lake Tanganyika, d.h. einen Umweg von 400 km … Wir hatten also keine Wahl, wenn wir nicht eine Strafe von täglich 70 Euro bezahlen wollten! Am Tanganyika See war es unerträglich heiß und wir besuchten, wie schon 5 Jahre vorher, die Tanganyika Science Lodge. Nichts hatte sich dort verändert, sogar die Segel der Boote waren noch genauso löchrig wie damals …
Uns wurde das schlossähnliche, altenglische Anwesen Shiwa Ng‘andu empfohlen, das von Gore Browne aus dem britischen Adel 1920 erbaut wurde. Für das ansonsten so trockene Afrika war die Gegend dort sehr ungewöhnlich, mit riesigen Eukalyptusalleen, einem See (Königlicher Krokodilsee) Wildtieren und fruchtbaren Feldern.
Der Enkel von Gore-Browne führt 20 km weiter an den Kapishya Hot Springs direkt neben dem Quellbecken im blumenreichen tropischen Garten eine Lodge mit Campsite. Dort trafen wir Sabine und Werner, mit denen wir nett quatschten. Als sich beim Abendessen im Restaurant der „Enkel“ zu uns an die lange gedeckte Tafel setzte, das Gespräch bestimmte und wir uns anschließend mit einem Drink in den Sofas wiederfanden, fühlten wir uns in die Kolonialzeit zurückversetzt.
Fasziniert waren wir von dem Wanderparadies Mutinondo Wilderness hoch über den Weiten des Luangwa-Tals. Ganz alleine standen wir auf einer Anhöhe unter der sich der Miombo-Bergurwald mit seinen buckeligen kahlen Granitfelsrücken (Dambos) ausbreitete. Ein Wandergebiet für alle Sinne, mit Wasserfällen, einem krokodilfreien Fluss, Wildtieren, vielen Vögeln, Felsen und besonderer Vegetation. Tagsüber war es sehr heiß, aber der Wind war kräftig.
Sundowner-Hügel
Zambia fasziniert uns immer wieder durch seine vielen abwechslungsreichen Naturschauplätze.
Aber die Straßen dort sind eine Katastrophe. Auf einem sehr sehr schlechten Weg fuhren wir durch viele Dörfer zu den Bangweulu Wetlands. Sobald wir in den Dörfern gesichtet wurden, ging es dort sehr turbulent zu. Kinder liefen hinter uns her, winkten und riefen how are you, sweety sweety oder Kwacha Kwacha. Soviele Kinder, insbesondere kleine Kinder unter 6 Jahren haben wir noch nie gesehen, gefühlte 80 % der zambischen Bevölkerung sind so jung …
Typisch für die Bangweulu Wetlands sind die Weite, Einsamkeit und spärliche Vegetation. Der Star ist hier unbestritten der ungewöhnliche und so seltene Schuhschnabel, der sich am liebsten nicht bewegt und nur fliegt, wenn es unbedingt sein muss. Um diesen seltenen Vogel zu sehen (ca. 1.500 gibt´s in Afrika) ist ein abenteuerlicher, anstrengender Marsch durch die Sümpfe erforderlich. Auf dieses Abenteuer verzichteten wir aber gerne.
Auf dem Nsobe Community Campsite waren wir wieder alleine. Der Platz hatte eine Feuerstelle, einen Baum und eine Vorrichtung für einen Eimer Wasser. 2 Männer kamen mit dem Fahrrad gefahren, einer hatte einen 10 l Wasserkanister auf dem Gepäckträger einer nichts. Mit „Verspätung“ kam dann noch eine Mann zu Fuß, der eine Plastikschüssel trug.
Sanitäranlagen ...
7 km mussten wir weiter fahren, um bei einer Rangerin die Platzgebühr zu bezahlen.
Der Weg zum Shoebill-Camp, nach dem wir fragten, wurde uns so beschrieben … Auf dem Airstrip immer geradeaus und dann rechts. Heute kommen wahrscheinlich keine Flugzeuge mehr …
Kurz bevor es dunkelte kamen wir an unserem Baum an. Dickes Holz lag schon an der Feuerstelle. Warmes Wasser wurde in der Dusche aufgefüllt. In einer unglaublichen Weite, absoluten Stille und Dunkelheit saßen wir, aßen Nudeln und tranken Wein. Als der Vollmond aufging und die Landschaft unwirklich hell erleuchtete war es ein mystischer Moment.
Hier in Zambia mit seinen katastrophalen Straßen und Allradstrecken haben wir mal wieder übertrieben. Durch die harten Stöße im Auto hat Heike so starke Probleme mit ihrer Halswirbelsäule bekommen, dass sie vor Schmerzen nachts nicht mehr liegen konnte. Ab jetzt fahren wir nur noch Asphaltstraßen.
Erst fuhren wir auf guten Asphaltstraßen über Serenje, Kapiri Mposhi (Forest Inn), Nsobe Camp in den Nord-Westen, ins Minengebiet Copperbelt.
Kollektive Netzsuche im Nsobe Camp …
Bis zur Minen- und Industriestadt Ndola schafften wir es, dann drehten wir wieder um. Zambia hat auch, bis auf kleine Ausnahmen, außerordentlich schlechte asphaltierte Straßen.
Die Sorge, aus dem äußersten Nord-West-Zipfel im Grenzgebiet zur DR Kongo und Angola nur noch über grottenschlechte Straßen zurückzukommen war zu groß.
Unser neuer Plan sah vor, dass wir die Straße Richtung Westen über den Kafue NP, den Liuwa Plain NP und dann weiter Richtung Namibia fahren. Angeblich alles gute Asphaltstraßen, dachten wir …
Die absolute Hauptstraße bis zur Fringilla Farm war die Hölle. Riesige LKW`s donnerten an uns vorbei, die Straße war schlecht und voll. Unserer Meinung nach das Gefährlichste, was wir in Zambia erlebten!!!
Über Mumbwa fuhren wir an den Kafue River, direkt am Kafue NP. Mitten auf der guten und geraden Asphaltstraße lag quer über der Straße ein umgekippter LKW, im Dunkeln nicht zu sehen …
Auf Roy´s Kafue Campsite standen wir alleine direkt am Kafue River, neben der Hook-Bridge und freuten uns schon auf das Grunzen der Hippos. Hier war es ab 18.30 Uhr stockdunkel. Nur die Sterne und der helle Mond schienen.
Um 22.00 Uhr gingen wir über das dunkle Gelände zum Duschhaus und kontrollierten dahinter, ob im Donkey (Holzofen) noch genug Holz für warmes Wasser ist. Plötzlich sahen wir im Licht unserer Taschenlampen noch rechtzeitig ein riesiges Hippo daneben liegen. Erschrocken schlichen wir uns davon.
Von Schweizern, die schon seit 2,5 Jahren mit ihrem 12 jährigen Sohn unterwegs waren, erfuhren wir, dass ein aggressiver Elefant die ganze Küche der Ranger auseinandergenommen hatte, dass 3 Löwen sich hier herumtreiben und von einem großen Leoparden, der sie um 21.00 Uhr nur 7 Meter von ihrem Auto entfernt besuchte und ihnen nachts dann seinen Leopardenschiss hinterließ. Uns wurde noch einmal klar, dass die großen Tiere sich nicht im Park, sondern auf den Campsites aufhalten und wir auf keinen Fall mehr im Dunkeln ins entlegene Waschhaus -ohne Tür- gehen sollten. Nachts ist es in Zambia meistens stockdunkel und dann, wenn alles ruhig ist, kommen die Tiere. Morgens kann man dies an den Tierspuren erkennen ...
Im unerschlossenen tiefsandigen Westen von Zambia liegt der noch nicht sehr bekannte Liuwa Plain NP. Die baumlose Liuwa Plain ist 70 x 30 km groß und füllt sich alljährlich zwischen Januar und Mai mit Wasser und wird zu einem riesigen, flachen See. Die zweitgrößte Gnu-Migration Afrikas mit über 40.000 Tieren findet hier statt.
Von der Fähranlegestelle der kleinen Stadt Kalabo zieht ein handbetriebener Ponton die Autos über den Luanginga-River. Im Liuwa Plain NP auf der anderen Flussseite landet man direkt im tiefen Sand, eine große Herausforderung …
Um am nächsten Morgen nicht im Tiefsand zu versinken, reduzierten wir schon abends den Luftdruck erheblich.