Malawi 23.10. - 31.10.2022
Es gibt einen neuen Zauber, mit dem Reisende schnell und einfach ein Visum bekommen sollen … und das ist das e-Visum. Es kommt immer mehr in Mode, hat aber so seine Tücken. Aber ohne e-Visum kann man nicht mehr in Malawi einreisen. Nach Beantragung und Bezahlung per Internet erhält man angeblich nach 3 Tagen die Mitteilung, dass man an der Grenze ein Visum bekommt. Mehrere Stunden waren wir mit der Beantragung beschäftigt … leider erfolglos. An der kleinen tanzanischen Grenze erlaubte man uns, ohne "auszustempeln" in Malawi nachzufragen, ob wir über die Grenze kommen. Wenn der Grenzüberztritt nicht funktioniert hätte, wäre die Rückkehr nach Tanzania nicht mehr so ohne weiteres möglich.
Andere Reisende schafften es auch nicht. Der Grenzbeamte überwies für uns die Visa-Gebühren mit seiner Visakarte. Nach 5 Stunden waren wir endlich drüben.
Leider ist es dadurch dunkel geworden und wir übernachteten in der erst besten Unterkunft kurz vor Karonga. An diesem Platz waren wir schon 2 Mal, und es gefiel uns dort immer ganz gut. Diesmal war aber alles völlig heruntergekommen. Das Zimmer konnten wir nicht abschließen, Strom ging nicht und das Bad … reden wir lieber nicht drüber. Dafür war das Essen gut und morgens konnten wir die Einheimischen beobachten, wie sie die kleinen Fische aus dem Lake Malawi "abschöpften", um sie zu trocknen.
Auf einem von einer missionarischen Organisation betriebenem Campsite, in der Nähe von Khondowe, hatten wir sehr netten Kontakt zu der Missionarin. Sie bestätigte uns, dass Malawi zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, der Lake Malawi völlig überfischt ist, aber dies die Haupternährungsquelle der armen Menschen ist. Oft haben diese noch nicht einmal Öl um die kleinen Fische zu braten, dann werden sie gekocht und mit Maisbrei (Nsima) gegessen ...
In Malawi bekommt man an der Straße und auf den Märkten Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Obst ist außer in der Hauptstadt kaum zu bekommen. Ganz selten handelt es sich um Subsistenzwirtschaft, da die Menschen, die hier das Gemüse und ab und an auch mal Melonen verkaufen, nur Zwischenhändlerinnen sind.
Manchmal ist es seltsam, an welchen Orten sich Menschen niederlassen. In Mzuzu gibt es eine einfache Lodge mit Campsite und einem Restaurant mit leckerem italienischen Essen. Die Eigentümer, ein Italienisches Pärchen mit Kind, waren wunderbar, lustig, hilfsbereit und temperamentvoll. Sie wissen noch nicht, ob sie die dort bleiben können, da ein Großteil der Touristen noch immer fehlt.
In der mosambikanischen Botschaft in Lilongwe, mussten wir uns um unser Visum kümmern. Die benötigte Buchungsbestätigung für die Reservierung eines Hotels hatten wir schon gefälscht.
Als wir an der Botschaft ankommen, stellten wir fest, dass sie umgezogen war. Keiner wusste wohin und auch im Internet wurden wir nicht fündig.
Nach langem, langem Suchen, fanden wir sie einem anderen Stadtteil, ganz in weiß herausgeputzt in einer barocken Villa. Wir erhielten die Auskunft, dass das Visum zwischen 7 und 10 Tagen dauert. Auf unsere Frage, ob wir direkt an der Grenze ein Visum erhalten lautete die Antwort: manchmal ja, manchmal nein ...
Es ist unglaublich, wie freundlich und hilfsbereit die Menschen zu uns sind. Sie freuen sich uns zu sehen, winken uns zu, sprechen uns nett an, zweigen den Daumen nach oben, keiner will was von uns.
Immer wieder sind wir überrascht, wie positiv und auch kreativ die hier lebenden Menschen mit ihrer Armut umgehen und auch das Lachen und Feiern nicht verlernt haben.
Hier ein paar Zahlen:
8 Tage in Malawi gewesen6 x die Unterkunft gewechselt
24 € im Durchschnitt für Übernachtung auf Campsites & in Hotels ausgegeben
804 km in Malawi gefahren
986 Malawi-Kwacha (MWK) = 1 €
Diesel 1 l 1,95 €
Wasser 5 l 1,00 €
Wasser 2 l 0,65 €
Wasser 1 l 0,40 €
Milch 1 l 1,95 €
Bier 0,33 l 1,20 €
Cider 0,33 l 2,40 €
Saft 100 %, 1 l 2,75 €
Käse, 200 g 3,25 €
Joghurt 500 g 1,70 €