Rwanda 28.01. - 07.02.2015
Zurück in Rwanda wollten wir diesmal noch zur Südspitze es Lake Kivu und anschließend mit dem Congo Nile Trail den Südwesten des Landes abrunden. Da wir vorher noch in 2 Museen waren und der Nyungwe NP uns nicht sonderlich gefiel landeten wir im Dunkeln in Cyangugu, direkt an der Grenze zur DR Congo. Hier an dieser kleinen Grenze war richtig was los, hier wurde gehandelt und transportiert. Grenzstädte sind oft sehr unangenehm hektisch, aggressiv und auch unsicher. Hier ging aber alles seinen ruhigen Gang.
Am Lake Kivu mieteten wir uns in einem Hotel in sehr exponierter Lage mit einer großen Terrasse direkt über dem See ein, um Urlaub vom Reisen zu machen. Das Zimmer war riesig und das Badezimmer hatte eine rosa Eckbadewanne, aber natürlich im „afrikanischen Zustand“. Die Einrichtung des Zimmers war seltsam und die Terrassentür ließ sich auf der einen Seite nicht öffnen und auf der anderen Seite behinderten Elektrostrippen den Zugang zu der für uns doch so wichtigen Terrasse. Tja, … das ist Afrika …
Diesmal sind wir den Rest des Congo Nile Trail gefahren, leider war diese Strecke aber kurz davor komplett asphaltiert zu werden, so dass für uns der Reiz etwas verloren ging. Die Gegend ist jedoch wunderbar und wird sicherlich zum Touristengebiet ausgebaut.
Wir quälten uns in der Rushhour nach Kigali rein, da wir bei Toyoto noch Ölfilter kaufen wollten. Vor ein paar Wochen hatte es nicht geklappt, da wieder „Lunchtime“ war und wir nicht Stunden warten wollten. Diesmal waren keine vorrätig (einzige Toyota Werkstatt in der Hauptstadt). Wieder malte man uns ein Zettelchen, wo es die Original-Filter wohl gibt, aber ohne uns … .
Da sich tracks4africa nicht mehr so gut in Ostafrika eignet, nutzen wir nun meistens OpenStreetMap. Damit findet man wirklich den kleinsten Eselspfad ... was in Kigali allerdings dazu führte, dass wir auf dem kürzesten Weg quer durch die Stadt gelotst wurden ohne einen Fitzel Asphalt zu befahren und nur mit 5 km / h vorankamen (wohlgemerkt ohne Stau!). Dadurch waren wir noch so lange in Kigali unterwegs, dass wir bei Dunkelheit in einem Motel in Kabuga, nicht wirklich weit von Kigali entfernt, landeten. Das Auto wurde vor dem Zimmer hinter einem Tor versteckt, so dass niemand mitbekam, wer im Zimmer wohnt. Über Telefon werden die Getränke bzw. das Essen geordert und auf der Terrasse abgestellt. Dies war ein Motel, in dem sich Pärchen anonym zurückziehen können … . In den meisten afrikanischen Ländern wohnen die Menschen mit vielen Personen zusammen und das auf sehr beengtem Raum. Wenn ein Pärchen mal seine Ruhe haben und allein sein möchte mietet es sich sehr diskret hier ein, vorausgesetzt das Geld ist vorhanden.
Der Ort Kabuga ist ein schöner, typisch rwandischer Ort. Die Häuser haben die für Rwanda typischen Säulen, alles ist sauber, es gibt viele Geschäfte, Bars und Cafeterien in denen man leckere Samosas bekommt. Da die Häuser fast ausschließlich als Werbefläche, überwiegend für Mobilfunkanbieter oder für eine Firma wie Maggi, die für Fertiggewürze / -gerichte wirbt, genutzt werden, sind die meisten Orte immer sehr bunt.
Bevor wir zurück nach Uganda fuhren ging es nach reiflicher Überlegung in den Akagera NP. Alles was wir bisher darüber gelesen oder gehört haben war nicht so toll. Aber besser ist es ja, sich seine eigene Meinung zu bilden und … uns hat es dort gut gefallen. Es kommt natürlich darauf an, welche Ansprüche man hat. Es gibt dort keine Raubtiere, Elefanten haben wir auch nicht gesehen, dafür aber eine grandiose Landschaft. Durch den Park zieht sich ein Höhenzug, von dem man eine phantastische Aussicht in die Ebene und auf die Seen hat. Unsere Campsites waren sehr einsam (der Park wird nicht so häufig besucht) und auf dem Hügel hatten wir eine 360 Grad-Aussicht. Auf so einem großartigen Platz hatten wir bisher noch nicht gestanden.
Am Eingang des Parks zahlten wir nur für einen Tag, da wir ja nicht wussten ob sich ein längerer Aufenthalt lohnt. Dabei erfuhren wir, dass es auch eine Ausfahrt oben im Norden, also in der Nähe der ugandischen Grenze gibt. Hier konnte man aber das Ticket nicht nachlösen, sondern nur den Park verlassen. Um zurück zum Eintrittsgate zu gelangen hätten wir fast einen ganzen Tag auf den rumpeligen Wegen fahren müssen. Dazu hatten wir keine Lust und gingen das Risiko ein zurückgeschickt zu werden aber auch in der Hoffnung, dass die Ausfahrt im Norden nicht besetzt ist. Als wir ankamen, versperrte eine große Schranke die Ausfahrt (schade). Ein Mann mit einem großen Buch kam zu uns, wollte unsere Tickets sehen und schrieb eifrig alles auf. Dann öffnete er die Schranke und winkte uns durch (Jippiii). So haben wir viele Stunden Fahrzeit gespart und 110 US-$ …