Uganda 15.12. - 19.01.2015
In Kürze ein paar Infos und Zahlen über Uganda …
Ab 1894 war Uganda als Protektorat der britischen Regierung unterstellt. 1962 wurde Uganda unabhängig. Der König des einflussreichsten Königreiches Buganda wurde zum Präsidenten gewählt Premierminister wurde Dr. Milton Obote, der 1966 die Verfassung außer Kraft setzte und alle Macht an sich riss.
Im Schatten Obotes gewann Idi Amin im Rang eines Generals die Macht. Er machte sich einen Auslandsaufenthalt Obotes zunutze und erklärte sich im Januar 1971 zum neuen Staatsführer. Der Staatsstreich glückte, da die westliche Welt ihn unterstütze.
Idi Amin begann mit grausamer Willkür und der Gewalt der Armee zu regieren. Er ließ viele Menschen ermorden. In diversen Säuberungsaktionen verloren fast 400.000 Menschen ihr Leben. 1978 hatte Idi Amin das Land gründlich ruiniert und griff das Nachbarland Tanzania an. Die Invasion tanzanischer Truppen nach Uganda führte 1979 innerhalb weniger Tage zur Flucht von Idi Amin und seiner desolaten Armee. Von 1980 - 1985 war die zweite Präsidentschaft Obotes, der aufgrund von Wahlfälschungen wieder an die Macht kam. Es begann ein Guerillakrieg unter Führung des späteren Präsidenten Museveni, der 1986 als Präsident vereidigt wurde.
Die Republik Uganda ist eine Präsidialrepublik, in der Präsident Museveni seit 1986 sowohl Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte als auch Verteidigungsminister ist. Er wurde zuletzt im Februar 2011 für eine weitere 5-jährige Legislaturperiode gewählt.
Uganda hat 36 Mio. Einwohner und ist 2 / 3 mal so groß wie die BRD. 84 % sind Christen, 12 % Moslems, der Rest sind Anhänger von Naturreligionen. Die Hauptstadt ist Kampala, die Amtssprache Englisch, es herrscht Linksverkehr.
Wir überquerten die Grenze zwischen Tanzania und Uganda in Mutukula und wow genauso grün hatten wir uns Uganda vorgestellt. Überall Bananenstauden, Palmen und … dichter fetter Rasen, sogar am Straßenrand. Masaka war unsere erste Station, dort campten wir mitten auf einem Hügel im Dorf. Die Grünanlage war sehr gepflegt und üppig. Jeden Morgen wurde das Laub mit einem Strohbesen weggefegt. Wir haben nie gesehen, dass der Rasen oder die Pflanzen in Uganda gegossen wurden. Die Nächte hier sind so feucht, dass wir morgens oftmals dachten, wir hätten den Regen verschlafen. Die Menschen sind super nett, freundlich und hilfsbereit aber ansonsten war die Anlage, wie wir später feststellten, nicht untypisch für Uganda, „Bruch und Dallas“.
In Masaka, einer kleinen lebendigen Stadt füllten wir unsere Vorräte auf und fuhren 20 km weiter zum Lake Nabugabo (nahe dem Lake Victoria). Hier standen wir alleine auf einer großen wunderbaren Wiese direkt am See. Genau der richtige Ort um Tanzania nach- und Uganda vorzubereiten!
Die Fischer winkten uns zu und Bewohner und Gäste besuchten uns, um einen kleinen small talk zu halten und unser Cab zu bewundern. Die Eigentümer reparierten -auf unseren Wunsch hin- die Elektroleitung. Alles war wunderbar, bis eines Tages ... die kleinen süßen Affen unsere Ananas stibitzten und eine „Hochseilnummmer“ auf der Elektroleitung vollführten, bis diese zusammenbrach. Gleichzeitig fand am See, für uns zwar nicht sichtbar, aber unüberhörbar ab morgens eine große Party mit viel Musik und übersteuerten Bässen statt. Es war das Weihnachtsfest einer großen Firma. Alle MitarbeiterInnen waren festlich und traditionell gekleidet. Nur die einzigen 2 jungen weißen Frauen (wahrscheinlich Volontärinnen) liefen in Bikinihose und leichtem Top herum ... Bis tief in die Nacht wollten wir uns „diese Musik“ nicht antun und verließen diesen wunderbaren Ort.
Über den Äquator kamen wir nach Entebbe, der früheren Hauptstadt Ugandas, direkt am Lake Victoria gelegen. Wieder campten wir auf einer schönen Wiese eines Gästehauses und trafen dort den Deutschen Freak „Dicker“, der ganz schlank war, aber nicht erst seitdem er 2 ½ Monate im ugandischen Gefängnis gesessen hatte. Dicker hatte schon seit 20 Jahren mit seiner Frau eine Ferienanlage auf den Ssese Inseln. Ein sehr einflussreicher Nachbar machte ihnen aus Neid das Leben schwer und behauptete plötzlich, das Grundstück gehöre ihm. Er ließ an den richtigen Stellen Geld fließen (Uganda gehört zu den korruptesten Ländern der Welt). Die Grundstücksauseinandersetzung gipfelte darin, dass eines morgens die Polizei Dicker per Handschellen abführte und gleichzeitig seine 8 Bungalows von einer Kolonne Arbeitern -von dem Nachbarn beauftragt- mit Spitzhacken und Hämmern abgerissen wurde. Jetzt hat er nichts mehr und er wohnt schon seit Monaten inkognito in einem winzigen Zimmer und wartet auf das endgültige Gerichtsurteil. Ausgerechnet am Tag der Urteilsverkündung erkrankte der Richter für mehrere Monate … !!??
Entebbe ist eine sehr angenehme und grüne Stadt für uns jedoch eine Stadt der Gegensätze. Auf der einen Seite hat sie große moderne Straßen, einen Airport, Supermärkte, gute Restaurants und ein Einkaufszentrum. Überall sieht man Landcruiser der UN, die von hier aus in den angrenzenden afrikanischen Ländern eingesetzt werden. Auf der anderen Seite ist das alte Stadtzentrum, mit verfallenen Häusern, kleinen Geschäften, Händlern, Frisören ... und einem Markt, der sich auf der Lehmstraße abspielt. Die Handwerker bzw. Werkstätten die wir aufsuchten fanden wir alle im alten Zentrum ...
Um zu dem großen Murchison Falls Nationalpark zu gelangen passierten wir die Hauptstadt Kampala und weil es schon dunkel wurde, übernachteten wir dort. Das, was wir von Kampala sahen, war sehr verfallen, schmutzig, voller Smog und Verkehr. Wir sind gleich wieder abgehauen.
Erst im Dunkeln kamen wir auf dem Shoebill Campsite direkt vor dem NP an. Am nächsten Tag begann das volle Programm. Es fing an mit einer Bootsfahrt auf dem Victoria Nile zu den Murchison Falls. Am Ufer sahen wir einige Tiere, und auch ein riesiges altes Nilkrokodil. Abends auf unserem Campsite trafen wir Tina & Wolfgang mit ihren Kindern Korbi & Julius (aus Bayern) wieder, die auch im Gästehaus in Entebbe wohnten.
Unser nächstes Ziel war das Delta am Lake Albert. Überall sahen wir Tierherden, in einer im Gegensatz zu der bisherigen Landschaft trockenen Grassavanne. Wir suchten abends Feuerholz und übernachteten direkt über dem Victoria Nile, alleine auf einem nicht bewirtschafteten Campsite. Morgens nachdem wir mit unseren leckeren Pfannkuchen fertig waren, schrie Heike plötzlich herum. Es kam ein großes aggressives Baboonmännchen bis auf einen Meter auf sie zu und ließ sich auch durch Schreien nicht vertreiben. Weil es immer näher kam dachte Heike sie wird von ihm angegriffen. Blitzschnell griff er sich aber die Mango, die vor Heike lag und ging langsam etwas zurück. Auch die Steinschleuder, vor denen Affen sonst Angst haben, beeindruckte diesen dicken Kerl nicht. Zwischenzeitlich kreiste uns die Baboon-Familie ein und wir wollten so schnell wie möglich weg. Immer stand eine von uns Wache, während wir alles einpackten, um die immer frecher und näher kommenden Affen zu vertreiben.
Wir sahen uns noch die Nyamusika Cliffs und die Murchison Falls an. Aber das Beste am ganzen Park, war das Delta am Lake Albert, in dem wir die Tiere so nah wie selten sahen. Leider wurden unter dem Albertsee riesige Ölvorkommen gefunden, die auch gefördert werden sollen …
Nyamusika Cliffs
Die Kluge's Guest Farm -etwas südlich von Fort Portal- gehörte einem Deutschen und seiner ugandischen Frau. Wir wussten es schon vorher sonst hätten wir darauf gewettet. Die Anlage war weitläufig, mit üppigem Grün und bunten Blumen bepflanzt und sehr gepflegt. Alles funktionierte und war durchdacht. Von unserem Platz aus konnten wir in der Ferne die Rwenzori-Gebirgskette erahnen, und wie schön, auch die „Bayern“ waren wieder da.
Um morgens den Sonnenaufgang vom Bett aus zu genießen, falten wir kurz vorher die Zeltwände vom Cab an der Rückseite zusammen. Diesmal sahen wir im Morgendunst hinter den Wäldern eine wabbernde Nebelwand vor dem Rwenzori Gebirge, die sich langsam lichtete. Alles war feucht und dampfte. Genauso hatten wir uns Uganda vorgestellt.
Silvester gesellte sich ein Schweizer Ehepaar zu uns, die in der Schweiz mit ihrem VW-Bulli gestartet und auf der Westseite von Afrika bis nach Südafrika gefahren waren. Sie waren bereits 1 ½ Jahre unterwegs und jetzt ging es über´s östliche Afrika nach Hause. Alle Achtung ...
Abends gab es Barbecue, es wurde etwas getanzt und um 24.00 Uhr ging ein schönes Feuerwerk hoch. Die Gäste (alles nur weiße) saßen an geschmückten Tischen unter weißen Pavillons oder um ein Feuer herum, hinter dem Buffet stand das gelangweilte (schwarze) Personal mit weißen sauberen Hemden / Blusen. Irgendwie fühlten wir uns komisch, so wie in die Kolonialzeit zurückversetzt ...
Neujahr lichteten sich die Wolken, die die Rwenzori Gebirgskette umhüllen und wir hatten von unserem Platz eine phantastische Sicht. Der höchste Berg des Gebirges (über 5.000 Meter) blieb natürlich im Nebel versteckt. Rwenzori heißt in der Sprache des dort lebenden Stammes „Regenmacher“, da es dort an 320 Tagen im Jahr regnet. In der fernen Vergangenheit sollen mehrere große Afrikaexpeditionen an dem Gebirge vorbeimarschiert sein :-), da es meistens durch Wolken verhüllt war.
Die Besteigung soll sehr anstrengend, aber die Landschaft, die teilweise an einen Märchenwald erinnert, phantastisch sein … aber leider nichts für uns ... Am nächsten Tag hatten wir genug von der Ordnung und dem Luxus (obwohl wir es auch genießen konnten) und fuhren einmal um die Ausläufer des Rwenzori-Gebirges herum. Von dort hatten wir einen wunderbaren Blick auf die weite Ebene der DR Kongo.
Kasenda Crater Lakes ist eine Ansammlung von vielen Kraterseen, die von einer abwechslungsreichen, üppigen Natur umgeben sind. Wir wanderten durch dörfliche, ländliche Gegenden, die sehr fruchtbar und kultiviert waren. Überall wurde mit einfachen Hacken der Boden bearbeitet. Die Kinder transportierten in Plastikbehältern -die mit Kochbananen!!! verschlossen sind- Wasser auf ihren Köpfen. Bisher sahen wir nirgendwo sonst in Afrika so viele Menschen, insbesondere Kinder, die ständig damit beschäftigt sind, Wasser heranzutransportieren. Es wundert uns, da es hier in Uganda so unglaublich grün, fruchtbar und feucht ist. Anscheinend gibt es hier auch viel weniger Brunnen als in den Nachbarländern.
Wir verbrachten dort ein paar sehr erholsame Tage in einer sehr einfachen Anlage, auf einem Hügel, von dem wir weit in alle Richtungen sehen konnten. Die Menschen hier waren so freundlich, aufmerksam und zuvorkommend, dass wir uns trotz aller Einfachheit sofort sehr wohl fühlten. Hier bekamen wir den afrikanischen Alltag etwas intensiver mit. Elektrische Geräte, insbesondere natürlich Handys wurden an der Kreuzung aufgeladen, da dort Solarstrom verkauft wurde. Fast jeder Ugander besitzt ein Handy, aber die Ära der Smartphones ist hier natürlich noch nicht wirklich angebrochen.
Obwohl direkt an einem der Kraterseen gelegen, gab es kein fließendes Wasser. Jeder Liter musste mit Kanistern herbeigeschafft werden. Hierfür war ein professioneller Wasserträger zuständig, der mit seinem Fahrrad mehrfach täglich aus dem Dorfbrunnen Wasser brachte. Eigentlich ist in Uganda das Wasser aus dem Hahn fast immer aus irgendeinem See oder Fluss, mal mehr mal weniger braun, aber hier ist der See leider verseucht ...
Morgens wurde etwas Wasser erwärmt und in einen Plastikbottich geschüttet, der für die warme Dusche auf dem Dach der Bretterbude deponiert war. Wenn man diesen Aufwand beobachtet um an sauberes Wasser zu kommen, geht man doch anders mit diesem für uns sonst so selbstverständlichen Gut um!
Wir bekamen typisch ugandisches Essen (z. B. Beef Stew mit Matoke -gekochte und zermatschte grüne Kochbananen- oder Erdnuss-Soße mit Pilzen und Millet -eine unglaubliche aber super leckere Pampe-). Alle Speisen wurden auf einem kleinen Holzfeuer gekocht, so dass sogar der Kaffee nach Rauch schmeckte, aber trotzdem war das Essen wunderbar.
Am Sonntag lud man uns in die Kirche ein. Ein Gottesdienst dauert hier bis zu 4 Stunden ... Und immer wieder kam jemand vorbei um mit uns zu plaudern oder uns was Gutes zu tun ...
Unbedingt wollten wir die legendären Baumlöwen im Queen Elisabeth NP sehen. Unser Problem waren nur die hohen Eintrittsgebühren für Nationalparks in Uganda. Die Preispolitik der Nationalparkbehörde UWA finden wir doch sehr überzogen. Der Eintritt z.B. für einen Hilux aus Uganda kostet 11 US-$ und 6 US-$ Eintritt pro Person / Tag. Für uns Ausländer kostet das Auto 150 US-$ und 40 US-$ Eintritt pro Person / Tag. Dass Ausländer höhere Gebühren zahlen als Einheimische ist verständlich, aber die Preisdifferenz finden wir doch sehr überzogen. Im zuvor besuchten Murchison Falls NP hatten wir Glück und mussten nur?? 50 US-$ statt den üblichen 150 US-$ für unseren Hilux bezahlen. (Die Gebühren in allen NPs sind gleich hoch.)
Am Gate des Queen Elisabeth NPs sollten wir nun für unser Auto 150 US-$ zahlen. Wir verwiesen auf den Eintrittspreis des anderen NPs von 50 US-$, aber der Kassierer blieb hart. Soviel Geld war uns der Besuch des NPs nicht wert, zumal wir vor dem Parkeingang 2 tolle Erlebnisse hatten und das auch noch kostenlos!
Kurz vor dem Gate sahen wir einen See mit über 2.000 Flamingos.
Außerdem sahen wir einen Salzsee, in dem viele Menschen Salz abbauten. Mit einer Art Schaufel wird das Wasser des Tümpels 5 mal über eine dünne Salzkruste geschleudert. Nach dieser Prozedur steigen die ArbeiterInnen mit dicken Strümpfen -es besteht sonst Verletzungsgefahr- in den schlammigen Tümpel und ziehen mit einem Blech das Salz von der Oberfläche ab. Das Salz wird gelagert und anschließend in Säcke verpackt.
Wir versuchten an einem anderen Gate des Queen Elisabeth NP noch einmal unser Glück. Hier war der Kassierer sehr bemüht und kooperativ, rief seine Vorgesetzten an und tatsächlich, mit 50 US-$ statt 150 US-$ waren wir dabei, geht doch!
Unsere Meinung über den Queen Elisabeth NP ist sehr gespalten. In diesem Park weiden Kühe, Bäume werden gefällt, Grasflächen werden abgefackelt und es gibt dort auch bewohnte Dörfer. Der Park ist in sich nicht geschlossen, sondern in mehrere Flächen zerteilt.
Als wir uns am nächsten Tag auf den Weg in den 2 Stunden entfernten Süd-Teil des Queen Elisabeth NPs machten, leuchtete plötzlich ein wichtiges Lämpchen in unserem Hilux auf. Es forderte uns auf, den Zahnriemen am Motor zu erneuern. Gerade hatte unser Hilux die 300.000 km Marke überschritten. Wir drehten wieder um, hielten in einem kleinen Dorf und sofort wurde uns geholfen. Ein sehr sauberer Mechaniker? kam mit einem einzigen Schraubenschlüssel und ruck zuck war die Verkleidung abgebaut. Der Zahnriemen war noch in einem guten Zustand. Sehr gut für uns, da Ersatzteile natürlich bestellt werden müssten. Nach einem Anruf kam ein weiterer Mann vorbei, der mit einer Art Fön unseren Luftfilter sauber pustete. Ein Anderer wischte mit einem Lappen an unserem Motor herum und anschließend mit dem gleichen Lappen die Windschutzscheibe. Mehrere Männer standen um uns herum und gaben gute Tipps. Es war eine gesellige Zeit, und beruhigt fuhren wir weiter.
Im Südteil des Queen Elisabeth NP soll es Baumlöwen geben. Am Gate wurden wir nett begrüßt und gut informiert. Als wir nach den Baumlöwen fragten, lächelten uns alle freundlich an und sagten: „No Garantie“. Kreuz und quer fuhren wir durch den Busch, wo doch die Löwen auf den Bäumen liegen sollten! Natürlich haben wir keinen gesehen … .
Der Übernachtungsplatz im Park lag direkt am Ishasha, dem Grenzfluss zur DR Kongo. Den Fluss hatten wir uns sehr groß vorgestellt, aber er war höchsten 5 m breit. Es lagen dort bestimmt 20 Hippos und grunzten vor sich hin. In der Dämmerung standen plötzlich 2 bewaffnete Soldaten im Kampfanzug vor uns, die die Aufgabe hatten, den kleinen Campingplatz die ganze Nacht zu bewachen. Auf unsere Frage, ob sie die Grenze zum Kongo sichern, wurde dies verneint. Sie würden die Touristen vor den Hippos?? beschützen. Seit wann braucht man dafür schusssichere Westen??
Etwas versöhnten wir uns mit dem Queen Elisabeth NP als wir zu den Sümpfen im Norden des Süd-Sektors kamen. Die weite trockene Fläche und dahinter der Sumpf mit zahlreichen Büffeln gefiel uns super. Auch der Northern Circuit mit seiner Weite, seinen Hügeln und der Busch- und Grassavanne, in der wir große Herden von Leierantilopen sahen, war nach unserem Geschmack, trotz diesigem Himmel.
Eine der schönsten Gegenden Ugandas ist der Weg am Rande des Bwindi Impenetrable NPs. Wir fuhren von 950 m hoch bis auf 2.400 m in den Ort Ruhija. Alles ist hier üppig und grün. Man sieht hellgrüne Teeplantagen, Bananenhaine, Palmen, Laubbäume, Büsche … jede freie Stelle wurde kultiviert und das in den Steilhängen des Gebirges. Uns ist völlig schleierhaft, wie dort gearbeitet werden kann. Wir durchquerten viele Bergdörfer auf kleinen, ganz engen und größtenteils schlechten Straßen. Aufgrund der Steilhänge sah man oberhalb der Straße nebeneinander Häuser und unterhalb der Straße nebeneinander Dächer. Es ist dort so eng und steil, dass die Menschen und insbesondere die Kinder sich nur am Straßenrand oder direkt vor ihren Häusern aufhalten können.
Der Bwindi Impenetrable NP, gehört seit 1994 zum Weltnaturerbe und es leben dort ca. 350 Berggorillas im dichten Regenwald. Von hier aus wird auch das bekannte Berggorilla-Tracking organisiert. Allerdings nicht für uns. Es soll ein einmaliges Erlebnis sein, nach einem evtl. auch mehrstündigen Aufstieg, für 1 Stunde diesen wunderbaren mächtigen Tieren so nahe zu sein. Die Gebühren hierfür sind jedoch 600 US-$ in Uganda und 750 US-$ in Rwanda pro Person.
Gorillas von Markus und Tom fotografiert ...
Mehrere Tage blieben wir am 2.000 m hohen, sehr verwinkelten und von steilen, terrassierten Hügeln umrahmten, malerischen Lake Bunyoni mit seinen unzähligen Inseln. Es war so grün, üppig und bunt, dass wir diese Gegend schon fast als zu lieblich empfanden.
In Kisoro, einem Städtchen in der Nähe von Rwanda und der DR Congo, standen wir mal wieder allein auf einem Campsite. Doch plötzlich, wie schön, waren noch Markus und Tom da, die 7 Monate durch Afrika tourten und Herbert und Martina, die mit ihrem Rucksack unterwegs waren. Es wurde ein interessanter und netter Abend, es gibt ja immer so viel zu erzählen … .
Markt in Kisoro:
Mit Markus und Tom wechselten wir am nächsten Tag auf einen Community Campsite an den Lake Mutanda. Die Ausstattung des Platzes war einfach, er war schön gelegen, sehr klein und wir hatten Dorfanschluß. Zuerst wurden wir nur bestaunt und man hielt Abstand. Aber nach und nach kamen wir uns immer „näher“. Früh morgens wurde direkt vor unserem offenen Cab mit Blick auf unsere Betten Wäsche gewaschen, abends setzten sich mehrere Männer um unser Feuer und grillten Mais und tagsüber war ein kommen und gehen. Die Kinder beobachteten uns erst aus der Ferne und wurden mit der Zeit immer neugieriger und zutraulicher.
Wir sind nun nach Rwanda gefahren, kommen aber später noch einmal nach Uganda zurück …