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Lembata 28.09. - 03.10.2011

Lembata

Lembata ist eine kleine Insel östlich von Flores. Sie ist bekannt durch das Walfängerdorf Lamalera und den rauchenden Vulkan Ili Api. Angeblich sollen dort im Jahr nur ca. 200 Touris vorbeikommen.

In Larantuka fuhren wir morgens, eine Stunde bevor die Fähre ablegen sollte, zum Hafen und stellten fest, dass es sich nicht um eine Fähre sondern eher um einen Holzkahn handelte, der zudem absolut voll beladen war, eigentlich überladen. Die Skipper waren offensichtlich anderer Meinung und die für Häfen typische Hektik brach aus. In Windeseile mussten wir unsere Rucksäcke abpacken und schon waren unsere Mopeds „verladen“, was bedeutet, sie wurden von den Bootsleuten auf den Kahn gehievt, der Höhenunterschied zwischen Steg und Boot betrug mindestens einen Meter. Für uns absolut undenkbar, dass man so ein Boot beladen kann!!

Wir stiegen durch eine Mini-Luke in den Innenraum und fanden nur noch mit Mühe einen Sitzplatz (dachten wir). In der nächsten halben Stunde kamen noch so viele Menschen mit ihrem dicken Gepäck wie z.B. Kisten mit Tomaten, Säcke mit Reis, Kohlköpfe, Pappkisten, Hühner und natürlich auch noch mehr Mopeds und alles wurde irgendwie in den Gängen oder wo auch immer untergebracht. Mittlerweile wurde es uns dann doch etwas unheimlich, zumal zu guter letzt noch ein Hammel an Bord kam, der natürlich noch die Mini-Eingangsluke versperrte. Der TÜV würde bei uns die Hände über dem Kopf zusammenschlagen!!

Wir fanden ein schönes Hotel in der Hauptstadt Lamalera -noch nicht mal die Straßen waren dort geteert- mit einem Garten voller Obstbäume (Jackfruit, Granatapfel, Mango, Bananen, Kokosnüsse und Bäume die wir nicht kannten). Wollten wir mit den Mopeds weg, haben wir immer schon auf der Terrasse den Sturzhelm angezogen, weil immer so viele Früchte vom Baum fielen und wir Angst hatten, erschlagen zu werden.

Jackfruit
Mango

Unser Hauptziel auf Lembata war das sehr abgelegene Walfängerdorf Lamalera, in dem die Menschen noch mit Holzspeeren und Holzbooten, Wale fangen. Dahin wollten wir unbedingt, doch keiner wusste, wie weit das Dorf tatsächlich entfernt ist. Unsere Befragungen ergaben offensichtlich nur Schätzungen und zwar zwischen 20 km und 150 km. Auf unserer nicht gerade tollen Landkarte war die Entfernung leider auch nicht erkennbar, da viele Berge zu überqueren sind. Der Weg war so schlecht, so dass wir nach 25 km und 3 Stunden Fahrt aufgaben, zumal die Gegend auch sehr sehr einsam war, so dass man lieber gar nicht über eine gut mögliche Reifenpanne nachdenken möchte.

Gehexelter Walfisch beim Trocknen ;-))

Baumwolle

Cashewnüsse

Das schöne in Asien ist, dass es überall möglich ist, seine Wäsche waschen zu lassen. Morgens wird sie abgegeben und nachmittags bekommt man sie gewaschen und manchmal auch gebügelt zurück. Leider wurden unsere Funktionshemden teilweise zu heiß gebügelt, so dass es 2 Hemden von Heike erwischt hat (nur ein paar Abdrücke am Kragen) und der Ärmel von Yvonnes absolutem Lieblingshemd voller Löcher war. Sogar der Schneider, der das Hemd reparieren sollte, hat die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen, aber dann alles gegeben, so dass das Hemd nun wieder fast wie neu aussieht.

Vulkan Ili Api

Wir benötigten die Information, wann und von wo die nächste große Fähre nach Kupang auf Timor abgeht (Es gibt hier nämlich sogar zwei Häfen). Da in Indonesien, außerhalb der Touristengebiete kaum Englisch gesprochen wird, auch nicht in Hotels, Restaurants oder am Fährhafen, die Menschen aber hier so unglaublich nett, zuvorkommend, freundlich und hilfsbereit sind wurden wir mit Händen und Füssen beraten, es wurden Lagepläne gezeichnet, so dass wir nachher tatsächlich genau Bescheid wussten! Sehr hilfreich ist natürlich auch, dass Heike mittlerweile ganz schön viel Bahasa Indonesia spricht. Vorsorglich haben wir auf dem Markt noch eine große Matte gekauft, weil wir ja nicht wussten, wo wir die Nacht auf dem Schiff verbringen werden, und wie voll das Schiff wohl werden wird.

Somit stand fest, dass wir noch ein paar Tage warten mussten bis die Fähre nach Kupang auslief. Da wir aber eine ganz tolle open-air-Stammkneipe mit Familienanschluss gefunden hatten, die zudem auch sehr idyllisch am Hafen lag, haben wir dort eine sehr entspannte Zeit verbracht. Der einzige Haken bestand darin, dass wir uns schon im Vorfeld entscheiden mussten, wie viele Flaschen Bintang wir abends trinken wollen, damit sie zum einen besorgt und zum anderen auch ordentlich „tiefgekühlt“ werden konnten. Wir haben da schon ziemlich hohe Ansprüche an die Kühlung!! Aber wenn man die Organisation dann selbst in die Hand nimmt, klappt es doch meistens ziemlich gut.