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Sulawesi 06.06. - 26.06.2012

Nord-Sulawesi ist ein Land mit beeindruckenden Korallenriffen, Bergen und teilweise noch aktiven Vulkanen. Die Region wir vom Volk der Minahasa bewohnt, die sich vorwiegend zum Christentum bekennen, eine Besonderheit im überwiegend muslimisch geprägten Indonesien. Es gibt in diesem Gebiet fast so viele Kirchen wie Kokosnusspalmen. Die Provinz ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Sulawesi
Nord-Sulawesi

Wir wollten der Regenzeit entfliehen und endlich mal wieder ans Meer. Deshalb ging es über Bangkok und Jakarta nach Manado, der etwas abgerissenen Hauptstadt von Nord-Sulawesi. Von dort fuhren wir mit einem Boot zu der knapp eine Stunde entfernten Insel Bunaken.

Blick aus unserem Hotelfenster auf den Hafen von Manado
Über dieses Brett sollten wir auf´s Boot

Bunaken ist eine kleine Insel und liegt nord-westlich von Sulawesi. Sie ist zwar eine Touristeninsel, aber der etwas anderen Art. Hier gibt es ein paar Resorts mit Vollverpflegung, einen schlechten Asphaltweg, mehrere Dörfer, viele Kirchen, 1 Fußballplatz und kleine Läden in denen es Getränke, Zigaretten, Kekse, Strandtücher und T-Shirts für Touristen gibt, sonst nichts. Dafür ist es ein Schnorchel- und Taucherparadies mit einem großartigen Riff direkt vor unserem Resort und wunderbar netten, singenden und musizierenden Menschen.

Hauptstrasse

Mit selbst hergestellten Instrumenten wird, meistens spontan aber auch auf Wunsch der Gäste, abends eine kleine Session veranstaltet. Geld wollen die Musiker nicht, aber 4 kleine Arrakfläschchen (1 Flasche kostet 1,60 Euro) werden dankend akzeptiert. Wer die Musik hört kommt vorbei und macht bis in die Morgenstunden mit.

Unser schönes Resort „Bunaken Sea Garden“:

Unsere Küchen-Crew
Küche

Um zum Hausriff zu kommen, muss man ca. 200 m rausschwimmen. Dort sieht man großartige Korallen, Schwämme und Anemonen in allen Größen, Farben und Formen, in denen sich ebenso farbenprächtige riesige Fischschwärme tummeln. Die Fische sind teilweise so bunt, dass es schon fast unwirklich aussieht. Im 29 Grad warmen Wasser gingen wir natürlich so oft wie möglich Schnorcheln.

Lion-Fisch
Scorpione-Fisch (ist der nicht unglaublich?)

Wie es der Zufall so will, lernten wir auf Bunaken Simone und Andi aus Österreich kennen. Sie waren fast am Ende ihrer zweijährigen Reise. Somit gab es bei Tee, Kaffee, Bintang und auch dem ein oder anderen Fläschchen selbstgebranntem Arrak viel zu erzählen. Da sie in den letzten 8 Jahren über 4 Jahre „auf Achse“ waren erhielten wir von ihnen auch einige gute und aktuelle Tipps über andere Kontinente. Wir müssen ja für die Zukunft gerüstet sein ... .

Zurück nach Manado, der Stadt mit mehreren Gesichtern … . Wir liehen uns Mopeds aus und kreuzten viel in der Gegend herum. Also der echte Wahnsinn … . Hier gibt es mindestens so viele Geschäfte wie auf allen ost-indonesischen Inseln zusammen. Und das IT-Center erst, wie die Panthip-Plaza in Bangkok nur ist es hier viel voller. Weiß der Teufel was für ein Boom hier ausgebrochen ist. Und die Straßen erst, mit tausenden von blauen Stadtminibussen verstopft.

Wieder einmal bekommen wir auf Grund der Europameisterschaft die Fußballbegeisterung der Indonesier hautnah mit. Sie hissen an ihren Häusern, Mopeds und Autos die Landesfahne ihres jeweiligen Favoriten. Im Fernsehen wird sie sogar live übertragen, aber durch die Zeitverschiebung fangen die Spiele hier leider erst zwischen 12 Uhr und 3 Uhr nachts an. Da die Indonesier ganz pragmatisch sind, stellen viele ihren Tagesrhythmus einfach auf „Nacht“ um. Tagsüber wird geschlafen und nachts wird fußballgefiebert. Mit großer Freude wird auf die Fußballspiele gewettet, teilweise auch mit hohen Beträgen.

Als wir uns in Manado mal wieder verfahren hatten, trafen wir durch Zufall Uli, eine Deutsch sprechende Indonesierin. Sofort setzte sie sich auf ihr Moped und wir fuhren bis ans andere Ende der Stadt hinter ihr her. Abends luden wir sie zum Essen ein. Dabei klärte sie uns unter anderem auch über die Wettleidenschaft der Männer auf. Ein Nachbar von ihr soll sogar sein Haus verwettet und auch verloren haben … .

Da wir unsere weitere Reise noch in Gedanken planen wollten, verbrachten wir ein paar Tage in den kühlen Bergen, in Tomohon. Wir wohnten in einem schönen Bungalow im Bali-Style mitten im tropischen Grün.

Von unserer Terrasse aus schauen wir direkt auf den Vulkan Lokon, der zu den aktivsten Vulkanen des Landes zählt. Beim Ausbruch im Juli 2011 wurden 28.000 Menschen evakuiert, im Februar 2012 brach er erneut aus und nochmals im Mai 2012. Weitere Ausbrüche werden erwartet, und die Evakuierung der lokalen Bevölkerung ist u.a. mit Schildern vorbereitet. Auf der Gefahrenskala von 1 bis 5 hat er zurzeit die Gefahrenstufe 4. Schon morgens beobachteten wir aus dem Bett heraus, wie die weißen Rauchwolken aus dem Vulkan aufstiegen.

Bei einer Wanderung zum Fuße des Lokon beobachteten wir die Bauern, die auf dem sehr fruchtbaren Boden weiterhin unbeeindruckt ihre Felder bestellten.

Blick von unserer Terrasse
Gewürznelken

Die Menschen aus der Umgebung von Tomohon (Minahasa) haben den Ruf alles zu essen was vier Beine hat. Am offensichtlichsten wird dies auf dem großen Markt. Dort sollen sogar vom Aussterben bedrohte Tiere verkauft werden.

Wir gingen über den Markt, als wir einen Mann mit einer riesigen toten Sau sahen, die quer über seinem Mopedsitz lag. Ehe wir uns versahen, schulterte er die blutige Sau und quetschte sich durch die engen Gänge des Marktes. Nur weil Heike sich noch schnell duckte, blieb ihr der Körperkontakt mit der Sau erspart und sie wurde zum Glück nur noch von der Schnauze an der Schulter gestreift.

ACHTUNG, DIE NACHFOLGENDEN BILDER NUR ANSCHAUEN BEI STARKEN NERVEN!!

JETZT SIND WIR ERST EINMAL VEGETARIERINNEN!